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Für Sisis Limousine: Ägypter spotten über vier Kilometer langen roten Teppich

Für gewöhnlich schreiten Staatschefs rote Teppiche ab – doch für Ägyptens Präsident Abdel Fattah el-Sisi sollte es zwei Nummern größer sein: Die Bilder des Autokorsos auf gewebtem Straßenbelag sorgten am Wochenende für Heiterkeit und beißende Kritik an Sisis Militärregierung.

 Wir sollen sparen, und der Präsident fährt einen roten Teppich entlang, lautete sinngemäß eine häufig geteilte Kritik auf Twitter. Am Montag widmete die Tageszeitung “al-Maqal” ihre Titelillustration der präsidialen Kolonne. Ein roter Teppich zog sich quer über die erste Seite.

Eine Karikatur des Online-Portals “Mada Masr” zeigt die Sprechblase eines Menschen unter dem roten Teppich, der nur noch hervorbringt: “Wenigstens sind wir nicht wie Syrien und krkrkrkrkrkrkr……….” – ehe ihn der Reifen einer schweren Limousine überrollt.

Viel zu lachen gibt es für das ägyptische Volk unter Militärmachthaber Sisi nicht. Zweieinhalb Jahre nach Sisis Putsch gegen den gewählten, islamistischen Präsidenten Mohammed Morsi geht es dem Land schlecht. Freie Meinungsäußerung wird unterdrückt, Ägypten steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 40 Prozent.

Anders als sonst üblich, reagierte die Militärregierung auf die Kritik an Sisis Teppich-Fahrt. Der Bodenbelag sei nicht für den speziellen Anlass der Fahrt – den Besuch von Sozialbauten – angeschafft worden. Er werde vielmehr seit mehr als drei Jahren für ähnliche Anlässe benutzt. Der Teppich habe “der Verschönerung der Umgebung” gedient, sagte Brigadegeneral Ehab el-Ahwagy in einer Fernsehsendung. Schließlich werde das Ereignis in der ganzen Welt beobachtet.

Das ist nun tatsächlich so gekommen – dem Teppich sei Dank.

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