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In welche Richtung geht Österreich?

Seit 7 Uhr sind die Wahlurnen geöffnet. Was sich bereits abzeichnet: Die Österreicher gehen bei der heutigen Stichwahl zur Entscheidung um den künftigen Bundespräsidenten eifriger wählen als beim ersten Wahlgang.

So wählten die Kandidaten

Norbert Hofer gab um 10.30 Uhr im Burgenland seine Stimme ab. Er “wünscht und erhofft” sich 52 Prozent für sich. “Es könnte knapp werden”, meinte er bei strahlendem Sonnenschein vor der Neuen Mittelschule in Pinkafeld.

Alexander Van der Bellen wählte im Amerling- Gymnasium in Wien- Mariahilf. Er sei “vorsichtig optimistisch”, die Stichwahl für sich entscheiden zu können, sagte er. Wegen der Briefwähler sei es möglich, dass die Entscheidung erst am Montag vorliegen könnte.

Bundeskanzler Christian Kern hat am Vormittag ebenfalls in Wien seine Stimme für die Bundespräsidentenwahl abgegeben. Der neue Regierungschef wählte – im Gegensatz zu Hofer und Van der Bellen nicht im Beisein seiner Familie – im Amtshaus Hermanngasse im siebenten Gemeindebezirk.

Sieben Fragen zum Urnengang

  1. Bis wann kann gewählt werden?

    In kleinen Gemeinden haben die Wahllokale nur am Vormittag geöffnet, in manchen Pflege- oder Altenheimen kann die Stimme nur innerhalb 20 Minuten oder einer halben Stunde in der Früh abgegeben werden. In Wien schließen die Wahllokale erst um 17 Uhr.

  2. Geht es “nur” um die neue Person in der Hofburg?

    Nein, bei dieser Wahl geht es um viel mehr. Es ist eine Richtungsentscheidung, die Österreich trifft. Der Ausgang der Wahl gibt den künftigen Polit- Weg unseres Landes vor, denn die beiden Kandidaten stehen für zwei komplett gegensätzliche Modelle. FPÖ gegen Grün – unterschiedlicher geht’s nicht mehr.

  3. Wohin gehen die Wähler, die im ersten Durchgang für Irmgard Griss, Rudolf Hundstorfer, Andreas Khol oder Richard Lugner gestimmt hatten?

    Mit Sicherheit traut sich das niemand sagen. Eine Analyse des Meinungsforschers Peter Hajek liefert aber zumindest eine Tendenz: Demnach wechselt die Mehrheit der Griss- und Hundstorfer- Wähler zu Van der Bellen. Bei den Khol- Wählern gibt es einen leichten Vorteil für Hofer. Ein Großteil dürfte aber auch zu Hause bleiben.

Viele Künstler, aber auch Politiker, wie etwa der alte und der neue Bundeskanzler, sprachen sich bereits für Alexander Van der Bellen aus. Der Effekt der Promi- Unterstützer wird laut Experten jedoch weit überschätzt.

  1. Wird es bereits am Wahlsonntag einen Sieger geben?

    Nicht unbedingt. Denn wenn es knapp hergeht, können die mehr als 885.000 Wahlkarten entscheiden – und die werden teils erst am Montag ausgezählt.

  2. Ist die Wahl eine rein österreichische Angelegenheit?

    Nein. Ganz Europa und weit darüber hinaus blickt heut auf Österreich. Und beobachtet den Weg, den unser Land nun einschlägt. Die deutsche “Bild”- Zeitung titelte bereits am Samstag: “Wie österrechts wird unser Nachbar?” Auch die “New York Times” berichtet über die politischen Ereignisse.

  3. Wann zieht der neue Bundespräsident in die Hofburg ein?

    Die Amtsübergabe von Heinz Fischer an das neue Staatsoberhaupt findet am 8. Juli statt.

  4. Wie viel verdient der Bundespräsident?

    Das Gehalt beträgt 24.321,60 Euro monatlich – das ist mehr als US- Präsident Barack Obama erhält.

  5. Kronen Zeitung

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