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Kampfflugzeuge über der Türkei: Nato wirft Russland absichtliche Luftraumverletzung vor

Kampfflugzeuge über der Türkei: Nato wirft Russland absichtliche Luftraumverletzung vor

Schon zweimal hat die Türkei sich über eine Luftraumverletzung durch russische Kampfjets beschwert. Moskau entschuldigte die Vorfälle als Fehler. Die Nato bezweifelt das: “Für uns sah das nicht wie ein Versehen aus.”

Das wiederholte Eindringen von russischen Kampfflugzeugen in den türkischen Luftraum sorgt für diplomatischen Ärger zwischen den Regierungen in Ankara und Moskau. Nach Angaben von türkischen Diplomaten wurde der russische Botschafter schon zweimal einbestellt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Dem Botschafter sei “entschiedener Protest gegen die Verletzung des Luftraums am Sonntag” übermittelt worden. Die erste Einbestellung erfolgte demnach am Sonntag, die zweite am Montag. Die Türkei hatte am Montagabend mitgeteilt, dass ein russisches Kampfflugzeug von Syrien aus erneut den heimischen Luftraum verletzt habe.

Jetzt hat sich auch die Nato in die Vorfälle eingeschaltet. Generalsekretär Jens Stoltenberg attackierte Moskau. Die Luftraumverletzungen wirkten nicht wie ein “Unfall”, sagte Stoltenberg. Moskau hatte zuvor mitgeteilt, eines seiner Kampfflugzeuge sei versehentlich über türkisches Gebiet geflogen. Das sei ein Fehler und werde nicht wieder vorkommen.

Doch Stoltenberg hält die Ausführungen der Russen für unglaubwürdig, weil der türkische Luftraum gleich zweimal verletzt worden sei. “Für uns sah das nicht wie ein Versehen aus”, sagte Stoltenberg in Brüssel. Über die Motive Moskaus wolle er nicht spekulieren. Eine “wirkliche Erklärung” habe die Allianz von Moskau noch nicht bekommen. Der türkische Luftraum sei gleichzeitig Nato-Luftraum, betonte Stoltenberg in Anspielung auf die türkische Bündniszugehörigkeit.

Berichte, wonach ein russisches Kampfflugzeug im türkischen Luftraum sogar sein Radar zur Zielerfassung nutzte, wollte Stoltenberg nicht kommentieren.

Die Zwischenfälle sollen durch russische Kampfflugzeuge vom Typ SU-30 und SU-24 verursacht worden sein. Sie ereigneten sich in der Region Hatay. Diese liegt an der Grenze zum Bürgerkriegsland Syrien, in dem Russland seit der vergangenen Woche Luftangriffe fliegt.

Moskau und Ankara sind in der Syrien-Krise uneinig. Während die Türkei die syrischen Rebellen unterstützt, ist Russland ein enger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad. Russland fliegt die Luftangriffe zur Unterstützung Assads auf Stellungen des “Islamischen Staats” (IS), aber auch gegen die Nusra-Front sowie andere Rebellen.

SPIEGEL ONLINE

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