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Putin umgarnt den neuen _Pharao

Die hochangesehene österreichische Zeitung “Die Presse”, hat am 14 Februar 2014 den Besuch von dem Militär- Putschist “al-sissy” nach Russland analysiert und auf schärfste kritisiert

(“Die Presse”  Print-Ausgabe, 14.02.2014)

// Putin verkündete die Präsidentschaftskandidatur des ägyptischen Armeechefs. Kairo braucht Waffen und Geld – und Moskau will seinen Einfluss ausdehnen

13.02.2014 | 18:27 |  Von unserem Mitarbeiter MARTIN GEHLEN  (Die Presse)

Kairo. Angesichts wachsender Kritik aus den USA und Europa an Menschenrechtsverstößen sucht Ägyptens starker Mann, Feldmarschall Abdel Fatah al-Sisi, jetzt Nähe zu Russland. Überraschend reiste der 59-Jährige zu einem zweitägigen Besuch nach Moskau, wo er am Donnerstag auch von Präsident Wladimir Putin empfangen wurde. „Ich weiß, dass Sie sich entschieden haben, für das Amt des ägyptischen Präsidenten zu kandidieren. Viel Glück dafür von mir persönlich und dem russischen Volk“, sagte Putin vor laufenden Fernsehkameras

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// Mit zur Delegation al-Sisis, der seine Kandidatur bisher nicht offiziell erklärt hat, gehörte Interimsaußenminister Nabil Fahmy, der für einen unabhängigeren Kurs seines Landes vom Westen plädiert. Russlands und Chinas Syrien-Politik gilt Ägyptens neuen Herrschern als Vorbild, genauso wie der autoritäre Machtstil in Moskau und Peking sowie der rücksichtslose Umgang mit Kritikern. Der Kreml wiederum verspricht sich von der Annäherung an Kairo eine Ausweitung seines Einflusses in der Region

Vertrag über Waffenlieferungen

Offenbar sucht Kairo zunächst einmal eine engere Waffenpartnerschaft mit Moskau, nachdem US-Präsident Barack Obama zwei Monate nach dem gewaltsamen Sturz des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi die Lieferung von Jagdflugzeugen, Kampfhubschraubern und Panzern auf unbestimmte Zeit verschoben hat. Auch der Posten des US-Botschafters in Kairo ist seit August vakant. Im November beim Besuch von Russlands Außenminister, Sergej Lawrow, und Verteidigungsminister, Sergej Schojgu, in Ägypten unterzeichneten beide Seiten den ersten Rahmenvertrag für die Lieferung russischer Hubschrauber und Flugabwehrsysteme im Wert von zwei Milliarden Dollar, die angeblich Saudi-Arabien finanzieren will. Wie in Kairo schwiegen sich auch beim Gegenbesuch in Moskau beide Seiten über Details des Abkommens aus. Denn Ägyptens Staatskassa ist leer, selbst die Mittel für den Ankauf von Benzin und Gas auf dem Weltmarkt fehlen. In den vergangenen sechs Monaten sprangen Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate mit kostenlosen Spritlieferungen im Wert von vier Milliarden Dollar ein und überwiesen direkte Finanzhilfen von zwölf Milliarden Dollar.

Ungeachtet dessen braucht Ägyptens Übergangsführung für die nächsten Monate weitere milliardenschwere Finanzspritzen. Auch bei den Gesprächen im Kreml haben nach Angaben russischer Medien die wirtschaftliche Zusammenarbeit, der Tourismus, die Lieferung von Kraftstoffen sowie frische Kreditlinien eine Rolle gespielt.

 Alter Partner der Sowjetunion

Von den Fünfziger- bis zu den frühen Siebzigerjahren unter Präsident Gamal Abdel Nasser war die damalige Sowjetunion Hauptverbündeter Ägyptens. Nachfolger Anwar al-Sadat wechselte in das westliche Lager, bevor er 1979 unter Vermittlung der USA den Friedensvertrag in Camp David mit Israel abschloss. Israel räumte den Sinai, Ägyptens Armee erhielt fortan eine jährliche US-Militärhilfe von 1,3 Milliarden Dollar, nach der Hilfe für Israel die höchste US-Unterstützung für einen befreundeten Staat

(“Die Presse”, Print-Ausgabe, 14.02.2014)

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